Ihr Lieben,
meine Güte, es ist viel Zeit vergangen seit meinem letzten Post...
In der Zeit ist einiges passiert.
Im Sommer waren wir wieder in Holland im Urlaub. Kaum waren wir eine knappe Woche zu Hause, hatte ich einen ziemlich schlimmen Unfall. Ich bin von der untersten Treppenstufe abgerutscht und mein linkes Bein explodierte vor Schmerz...und dann lag ich da. Schmerzen...nur noch Schmerzen! Ich rief...bzw schrie nach meinen Jungs, die mit Ida in der Wohnung waren. Sie kamen und erstarrten vor Schreck, als sie merkten, was passiert war. Sie riefen meine Mutter an, die kommen musste, denn es war schnell klar, dass ich den Krankenwagen würde rufen müssen. Der kam ziemlich schnell, in der Zeit stand Lukas mir bei und Jakob lenkte Ida ab, sie sollte nicht mitbekommen, dass die Sanitäter mich mitnahmen.
In der Notaufnahme war sofort von einem Bruch die Rede, Röntgenaufnahmen bestätigen das. Der Oberschenkelknochen hat von oben auf den Schienbeinkopf gedrückt und eine Fraktur verursacht. Ausserdem ist am Wadenbeinkopf ein Band gerissen und dadurch kam es zu einem knöchernen Ausriss. Ich würde operiert werden müssen!!! Panik....Angst...noch nie in meinem Leben hatte ich solche Angst! All das war das erste Mal für mich...und Vollnarkose eine Horrorvorstellung.
Ich wurde stationär aufgenommen und das Bein ruhig gestellt. Die Schwellung war ernorm und es machte sich eine Lähmung im Fuß bemerkbar. Der Fußhebenerv arbeitete nicht. Es bestand die Gefahr, dass dieser gerissen sein könnte. Das würde aber erst während der OP geklärt werden können. 4 Tage später wurde ich dann operiert. Die Brüche wurden mit Schrauben, Knochenanker und einer Platte versorgt. Das Hämatom beseitigt und dabei stellte der Arzt fest, dass der Nerv intakt, aber gequetscht ist. Glück im Unglück.
Die OP verlief erfolgreich und 2 Tage später begann der Großeinsatz der Physiotherapeuten ;-)))) Der Nerv wurde stimuliert, mit Eis und Reizstrom und ich konnte plötzlich den großen Zeh anheben. Für den Arzt erstaunlich, denn so schnell geht es eigentlich nicht. Mann, war ich froh! Ich bekam Krankengymnastik, die Kniebeugung wurde mit Hilfe einer Motorschiene gesteigert, täglich Lymphdrainage und so weiter. Mir wurde eine Knieorthese angepasst, die hat beim Laufen den Unterschenkel stabilisiert und gestützt. Ich war 3 Wochen im Krankenhaus und wurde an Gehstützen mobilisiert. Für daheim, für weite Strecken bekam ich einen Rollstuhl.
Das ganze begleitet mich nun seit dem 28.07. Die OP war am 01.08. Es ist inzwischen so, dass ich relativ gut im Haushalt klarkomme. Ich lauf immer noch an Stützen, jetzt ohne Orthese und darf das Bein mit halbem Körpergewicht belasten. 2x die Woche Physio, selber Übungen zum Muskelaufbau. Es ist sehr anstrengend und noch ein ziemlicher Weg. Sehr langwierig. Ich hab in dieser Zeit viele Tränen vergossen. Ida hat extrem gelitten als ich nicht da war, sie hat lange gebraucht, zu verarbeiten und die Verlustangst ist nach wie vor da. Aber ich denk positiv. Kleine Kinder vergessen...Wird schon werden ;-)))
Habt es fein und seid lieb gedrückt
Eure Barbara